Antje Hubert, Hamburg
Sie ist Dokumentarfilmerin, Produzentin und Regisseurin. Sie studierte Bildende Kunst und Geschichte in Braunschweig und Kiel. Sie war einige Jahre Mitarbeiterin in der Filmwerkstatt der kulturellen Filmförderung Schleswig-Holstein, arbeitete als Regieassistentin bei verschiedenen Dokumentarfilmprojekten, bevor sie selbst Regieverantwortung übernahm. 2004 erhielt sie den Kunstförderpreis des Landes Schleswig-Holstein.
Antje Hubert kam durch ihren Film über ein Kernkraftwerk nach Oberndorf, als die Oberndorfer Lichtspiele ihren Film ‘Das Ding am Deich‘ zeigten. Da ging es um Brokdorf. Einen Deich gibt es in Oberndorf auch, sogar ein Kraftwerk, dem allerdings der Kern der Sache fehlt. Nach dem Film hat sie im Gespräch mit den Oberndorfern die Aufbruchstimmung und den Mut gespürt, Dinge selbst anzupacken. Das hat sie neugierig gemacht.
Drei Jahre lang hat sie in unzähligen Besuchen mit ihrem Team im so genannten galligen Dorf gedreht und sich mit ihrem ultrafeinen Gespür in die aufgeregten Bürgerseelen von Oberndorf eingelebt. Sie gehörte dazu, saß mit am Tisch, beim Forum genauso wie beim Frühstück in der Küche. Sie filmte auf dem Deich, auf der Oste, bei unzähligen Meetings und Veranstaltungen. Sie hat zugehört, gut zugehört, und sie dokumentierte die das Dorf erschütternde Schulschließung, die Gründung einer Kinder-Nachmittagsbetreuung, den Aufbau einer Schule für Flüchtlinge und die Gründung der „ostewert Bürger-Aktiengesellschaft“, die mit Kraft, Ideen und Geld ein Kraftwerk und eine Fischaufzucht errichtet hat.
Das Ergebnis ist ein berührender Film: ‘Von Bananenbäumen träumen’.
Aus drei Jahren sind 90 Minuten Dokumentarfilm geworden. Vor ein paar Tagen war der Start in den großen Kinos.
Antje Hubert hat sich um das Osteland verdient gemacht.