Schülerinnen-Abeitsgemeinschaft “Die Zebras”, Schule am Hohen Rade in Lamstedt
Seit dem April 2010 haben die Lamstedter Realschülerinnen – Felek Bozan, Nivaashini Arulrajasingham, Celina Junge, Jennifer Schimmrich und Laura Heesen – gemeinsam mit ihrem Geschichtsfachlehrer Thomas Doege ein in ihrem Ort lange Zeit tabuisiertes Thema aufgearbeitet: die NS-Vergangenheit des 1959 gestorbenen Lehrers, Heimatforschers Willy Klenck, der mit einer Straßenbenennung und dem Bundesverdienstkreuz geehrt und noch unlängst in einem Anzeigenblatt als “Glücksfall für die Börde” bezeichnet worden war.
Beim Studium von Dokumenten aus der Zeit des Nationalsozialismus fanden die Schülerinnen die Angaben des Cuxhavener Historikers Hans-Jürgen Kahle bestätigt, dass sich Klenck von 1939 bis 1945 – unter anderem als Leiter des Rassenpolitischen Amtes, Gau Osthannover, und der Lüneburger Forschungsstelle “Rasse und Raum” – ein aktiver Unterstützer des mörderischen NS-Rassenwahns betätigt hat. Er habe“zweifellos zu der Reihe gewissenloser ‘Schreibtischtäter’” gehört, “die dem nationalsozialistischen Regime aus Überzeugung und mit großem Eifer zugearbeitet haben”, fasste die Arbeitsgruppe das Ergebnis des Projekts für den Lamstedter Gemeinderat zusammen, dem die Benennung von Straßen obliegt.
Die Schule am Hohen Rade hat sich des Titels “Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage” würdig erwiesen, der ihr 2004 zuerkannt worden war.
Die Schülerinnengruppe “Die Zebras” hat sich um das Osteland verdient gemacht.