Rainer Brandt, Bremervörde
Als eine große Zeitung 1998 den Ersten Stadtrat und Chronisten der Oste-Stadt Bremervörde, Rainer Brandt, ihren Lesern vorstellte – “Im Herzen Hannoveraner, im Kopf Preuße” – , da konnte er stolz darauf hinweisen, “25 Bücher in 25 Jahren” verfasst zu haben.
Mittlerweile ist ein Jahrzehnt vergangen, und vor fünf Jahren ist der unermüdliche Heimatforscher mit der großen Schwäche für Kunst und Kultur pensioniert worden. Rainer Brandt hat den – so genannten – Ruhestand genutzt, der ohnehin langen Reihe seiner Veröffentlichungen viele weitere hinzuzufügen, nicht nur Bücher und Dorfchroniken, sondern auch Dutzende von Artikeln für die Zeitungen in Bremervörde und umzu.
Thema ist neben dem historischen Handelsplatz, dem “geliebten, alten Bremervörde” – so der Titel eines seiner Bücher – immer wieder die Geschichte des Ostehafens, den die Einheimischen einst, wenn auch augenzwinkernd, als den “größten Stackbuschhafen Europas” rühmten, und die Schifffahrt auf der Oste, auf der – man glaubt es heute kaum – vor 150 Jahren alljährlich 10 000 Schiffsbewegungen registriert wurden.
Bereits Ende der 70er Jahre hat Rainer Brandt das Leben des Bremervörder Schiffers Diedrich Schnackenberg dokumentiert, der ein halbes Jahrhundert auf der Oste verbracht hat. Texte und Fotos zu diesem Schifferleben hat Brandt gemeinsam mit Osteland-Mitglied Helmut Jungclaus, dem Betreiber der sehenswerten Website ostechronik.de, den Nutzern des weltweiten Netzes zugänglich gemacht und damit auch das modernste aller Medien in den Dienst der Heimatgeschichte gestellt.
Und erst vor kurzem hat Rainer Brandt zum 100. Todestag des großen Zeichners und Dichters Wilhelm Busch die Umstände von dessen Besuch in der Ostestadt rekonstruiert, bei dem er in einem Gästebuch die legendären Worte hinterließ: “Schön ist’s auf der ganzen Erde, am schönsten doch in Bremervörde.”
Rainer Brandt hat sich um die Oste verdient gemacht.