Wiebke tum Suden, Neuhaus
Im Oste-Flecken Neuhaus ist es Wiebke tum Suden gelungen, den traditionsreichen dörflichen Gemischtwarenladen, der 1938 von ihrem Grossvater als Kolonialwarengeschäft gegründet und 1996 von ihrem Vater um eine Poststelle erweitert worden war, nach der Übernahme 1998 und der Neueröffnung 2012 zu einem multifunktionalen Dorfladen mit Modellcharakter für den abgelegenen ländlichen Raum weiterzuentwickeln.
Mit der Kombination von Nahversorgung, Postagentur, Bistro, Café sowie Lotto- und Reinigungsannahme hat die gelernte Hotelfachfrau dazu beigetragen, beispielhaft zu zeigen, wie es möglich ist, durch private Initiative dem drohenden Niedergang der Infrastruktur in wirtschaftsschwachen, peripheren Räumen entgegenzuwirken und die Lebensqualität der Bevölkerung aufrechtzuerhalten und zu erhöhen.
Als sogenannte “Fahrradtankstelle” mit Fahrradverleih und als ehrenamtlich betriebenes Info-Büro ist “Wiebkes Klönstuv” zugleich von touristischer Bedeutung an einem wichtigen Brennpunkt am Oste-Radweg Tostedt-Balje und an der Deutschen Fährstrasse Bremervörde -Kiel.
Wie ein Berliner Restauranttester 2013 zutreffend urteilte, hat die zuverlässig – ohne Ruhetag – geöffnete “Klönstuv” auch als Dorftreffpunkt “für diesen Landstrich eine wichtige soziale Funktion”. Weiter heisst es: “Hier trifft man sich, um Sorgen loszuwerden und um Neuigkeiten aus Stadt und Land zu erfahren…. Die Frau ist hier einfach nicht wegzudenken.”
Wiebke tum Suden, unterstützt von ihrer Mutter und von einem kleinen Team freundlicher Mitarbeiterinnen, hat sich – ebenso wie die letzten kleinen Dorfläden, die etwa und Oberdorf und Grossenwörden die Nahversorgung aufrechterhalten – um das Osteland verdient gemacht.